Vogelbeobachtung an der Landbachaue
Tierbeobachtungen in der Landbachniederung bei Bickenbach
Donnerstag, 31. Mai 2018
Montag, 30. April 2018
Der April in der Landbachaue
Die Ende März in der Landbachaue eingetroffenen Brutvögel erhielten ab Anfang April wesentliche Verstärkung, vor allem durch Nachtigallen, die meist zwar schwer zu sichten, aber dafür um so besser zu hören sind. Auch mehrere Exemplare des Kuckucks waren, wie schon in den Vorjahren, ab Anfang des Monats zu hören, unterstützt von Dorngrasmücken, Mönchsgrasmücken und weiteren singfreudigen Arten. Die außergewöhnliche frühe Sichtungen eines Pirols schon am 7. April sowie eines Teichrohrsängers am 10. April erforderten Meldungen an die Avifaunistische Kommission Hessen, die derartige Phänomene, die auf Änderungen im Verhalten von Vogelarten hinweisen können, überprüft.
Fast ähnlich spektakulär war im April die Beobachtung eines Löffelentenpaares, das Mitte April einen Brutversuch startete, aber nach einer Woche leider wieder abbrach. Auch einige Knäkentenpaare, bisher immer nur kurzzeitige Durchzügler in der Landbachaue, waren den ganzen April über zu sichten und weckten mit ihrem Balzverhalten Hoffnungen auf eine Brut.
Sehr erfreulich waren die Beobachtungen eines Kiebitzpaares, das ab Mitte April seine Brut auf einer Landzunge zwischen den westlichen Wasserflächen der Aue begann. Bis Mitte Mai wird sich zeigen, ob diese Brut erfolgreich verlaufen oder misslungen ist. Zeitweise wurde das Kiebitznest mehrfach von Rabenkrähen regelrecht belagert, eine ernsthafte Bedrohung für frisch geschlüpften Kiebitznachwuchs.
Gegen Monatsmitte starteten auch einige Blässhuhnpaare ihr Brutgeschäft. Die Mehrzahl dieser Nester wurde allerdings nach ein paar Tagen wieder aufgegeben, die Gründe hierfür bleiben für uns rätselhaft. Erfolgreicher mit ihrer Reproduktion waren hingegen die Graugänse. Bis Ende April konnten 9 Grauganspaare mit ihrem Nachwuchs gezählt werden. Auffällig allerdings, dass die Kükenanzahl pro Paar - im Gegensatz zu den Vorjahren - auffällig niedrig ist. Lediglich ein Paar führte 9 Junge , die meisten Paare hingegen nur 4 oder 5, ein Paar führte nur ein einziges Küken.
Auch balzende Zwergtaucher waren im April in der Landbachaue mehrfach zu sichten. Diese kleinen Taucher hatten hier bis vor fünf Jahren häufige Bruterfolge, stehen aber unter erheblichem Prädationsdruck, u. a. auch durch die zahlreichen Graureiher, die den Tauchernachwuchs mit auf ihrem Speisezettel haben.
Überraschender Besuch traf gegen Ende April in der Landbachaue ein: 3 Seidenreiher legten für zwei Tage einen Stopp auf der Reise in ihr nördliches Brutgebiet ein. Diese Reiherart ähnelt den wesentlich größeren Silberreihern, ist aber durch ihren Schopf und die schwarz gefärbten Schnäbel und Beine (mit gelben Füßen) leicht zu unterscheiden.
Überraschende Besucher im April waren auch Kraniche. An einem Nachmittag ein kleiner Trupp aus vier Vögeln, der kurzzeitig in der Aue rastete und am 23. April dann zwei weitere Kraniche, die vermutlich in das kräftige Gewitter an diesem Tag geraten waren und dadurch zu einer Notlandung in der Aue gezwungen wurden. Am nächsten Morgen war das Kranichduo dann wieder in Richtung Norden aufgebrochen.
Die beiden Weißstorchpaare in der Landbachaue waren im April durchweg mit ihren Bruten beschäftigt. Nach der ersten Aprilwoche startete ein weiteres, nunmehr drittes Storchenpaar einen weiteren Nestbau auf einer abgebrochenen Silberpappel auf der Winterweide des Roten Höhenviehs. Auch dieses Storchenpaar wurde wiederholt bei seinen Bautätigkeiten von anderen Störchen attackiert. Insbesondere das Paar auf dem benachbarten Gittermast des NABU Pfungstadt zeigte sich wenig erfreut über die neuen Nachbarn und flog hartnäckig seine Angriffe auf die Neulinge. Dennoch war es dem neuen Paar gelungen, innerhalb von zwei Wochen ein recht passables Nest auf dem Pappelstumpf zu bauen. Bleibt nun abzuwarten, ob sich dieses dritte Paar gegen seine Artgenossen behaupten und zum Brutgeschäft übergehen kann.
Samstag, 31. März 2018
Der März in der Landbachaue
Die winterliche Witterung im März brachte den nach dem Kalender anstehenden Frühling in der Landbachaue merklich ins Stocken. Häufige Nachtfröste sorgten immer wieder für gefrorene Böden und dünne Eisdecken auf den stehenden Gewässerabschnitten und auch der gelegentliche Schneefall erschwerte der Vogelwelt die Nahrungssuche. Der von den Medien für Mittelhessen gemeldete Zugvogelstau war auch in der Landbachaue nicht zu übersehen. Bei Wind aus nördlichen Richtungen unterbrachen auch hier viele Zugvögel die Reise zu ihren Brutgebieten im Norden, vor allem beieindruckten die großen Schwärme von Kiebitzen und viele Hundert Drosseln, Stare und Feldlerchen, die als dichte Wolken im Gebiet umher flogen.
Bei den gegen Monatsende in südliche Richtungen drehenden Winden löste sich der Zugvogelstau schnell wieder auf und die in unseren Rregionen brütenden Zugvögel trafen in der Landbachaue ein. Sehen, und vor allem zu hören, waren jetzt Singdrossel und Zilzalp (Weidenlaubsänger). Besonders erfreulich auch das Eintreffen von Schwarz- und Blaukehlchen, beides auf Insektennahrung spezialisierte Arten, denen kaum noch geeignete Lebensräume zur Verfügung stehen. In der Landbachaue haben diesen stark bedrohten Fliegenschnäpper derzeit noch ein, wenn auch bescheidenes, Refugium für ihren Arterhalt.
Auch die vierbeinigen Bewohner der Aue kamen im März wieder mehr zum Vorschein. Rehe, Feldhasen und Wildschweine, teilweise mit ihren ersten Frischlingen, waren häufig zu sichten.
Bei den Störchen gab es im März viel Bewegung. Die neue Paarkonstellation auf dem Gittermast des NABU Pfungstadt hatte bis zum Monatsende viel Mühe mit der Nestverteidigung. Immer mehr Störche trafen im Monatsverlauf in der Landbachaue ein, stetig auf der Suche nach geeigneten Nistmöglichkeiten. Ein neues Paar, bestehend aus einem Männchen, das 2015 in Hamm am Rhein beringt wurde und ein unberingtes Weibchen beschlossen kurzerhand einen Nestbau auf einem Pappelstumpf im Auwäldchen am Westrand der Aue. Auch dieses Paar hatte bis zum Monatsende alle Schnäbel voll zu tun, um Angriffe ihrer Artgenossen auf die Baustelle abzuwehren.
Die langjährige Brutstörchin der Landbachaue (2011 bis 2017) war im März nicht mehr in der Aue zu sichten. Erst am letzten Märztag konnten wir sie am Rand der Hähnleiner Fasanenlache bei ihrer Nahrungssuche finden. Da die Störchin anschließen ein Baumnest in der nördlichen Fasanenlache anflog, war ihre Vertreibung aus der Landbachaue wohl nachhaltig und sie hatte sich offensichtlich erfolgreich ein neues Nest, inklusive eines neuen Partners, in der weiteren Nachbarschaft gesucht.
Fotos: Willi Benz – Winterlicher März
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