Fremdstorch
Gefiederpflege
Am 16. Februar landete dann ein am linken Bein beringterer, sichtlich erschöpft wirkender Storch mit angeschmutztem Gefieder auf einer Silberpappeln in der westlichen Aue: mit Sicherheit ein Rückkehrer aus dem Süden.
Harmonie
Einen Tag später landete dann ein weiterer Storch (ohne Beringung) in der Landbachaue, schloss sich an den nächsten beiden Tagen mit dem Amkömmling vom Vortag zusammen und belegte im ihm gemeinsam das Nest. Dass es nicht das Brutpaar der letzten drei Jahre sein konnte war eindeutig, denn beim alten Brutpaar ist das Männchen zwar ebenfalls unberingt, aber das Brut-Weibchen trägt einen Ring am rechten Bein. Zudem wirkte der unberingte Storch kleiner und jünger als der Hausherr der letzten drei Jahre.
Portrait Brutpaar
Durch die gelungene Ringablesung konnte die Herkunft des linksberingten Storches schnell geklärt werden. Nach Auskunft von Klaus Hillerich (NABU Landesarbeitsgruppe Weißstorch) handelt es sich um einen Storch, der im Juni 2011 als Nachwuchs auf einem Nest im Vogelpark Lampertheim beringt wurde und somit ein Brutanfänger wäre. Aus den zu beobachteten Kopulationen des Paares stand dann auch schnell fest, dass dieser Storch weiblich ist.
Vertrautheit
Das also neue Storchenpaar begann rasch mit Ausbau- und Reparaturarbeiten am Nest, das zwischendurch auch wacker gegen weitere Ankömmlinge verteidigt wurde. Am 26. Februar war damit allerdings Schluss, denn das alte Brutpaar (eindeutig erkennbar an der Ringnummer dieses Weibchens und dem Vergleich des Schnabel des unberingten Männchens aus vielen Fotoaufnahmen) der vergangenen drei Jahre war aus dem Winterquartier zurückgekehrt und thronte wieder auf dem Nest. Vom vorherigen, von der alten Hausherrschaft sicherlich energisch vertriebenen neuen Paar ist seitdem in der Landbachaue nichts mehr zu sehen. Es sieht nun ganz danach aus, dass das Storchenpaar der Landbachaue in seine vierte Brutsaison starten wird.
Vertriebenes Paar
Fotos und Text: Evelyn und Willi Benz

Am Abend des 16. Februar flog ein Storch das ehemalige Nestgebiet in der Landbachaue an und landete dort auf einer Weißpappel, auf der er dann - nach ausgiebiger Gefiederpflege - auch übernachtete. Wir halten diesen Storch für einen Rückkehrer aus seinem südlichen Winterquartier. Dafür spricht, dass er (nach seiner Reise) magerer ist als seine Artgenossen, die hier in der Region überwinterten. Auch das angeschmutzte Brustgefieder, typisch für die Nahrungssuche auf Müllkippen, ist ein bekanntes Kennzeichen für "Reisestörche".
Durch die Tatsache, dass dieser Storch am linken Bein beringt ist, gehört er auf keinem Fall zu dem Brutpaar, das in den vergangen drei Jahren seine Jungen in der Landbachaue aufgezogen hat. Auf die Rückkehr des Brutpaares bleibt also noch zu warten.