Donnerstag, 31. Juli 2014

Der Juli in der Landbachaue

01 Start zum Erstflug
Fotos: Evelyn und Willi Benz – Start zum Erstflug
02 Nummer 1 fliegt
Nummer 1 fliegt
03 Erster Ausflug
Erster Ausflug
04 Nummer 3 startet
Nummer 3 startet
05 Siesta
Siesta
06 Abkühlung
Abkühlung
07 Schlafenszeit
Schlafenszeit
08 Nur noch zu zweit
Nur noch zu zweit
09 Späte Fütterung
Späte Fütterung
Hausgänse
Hausgänse
Rostgänse
Rostgänse
Waldwasserläufer
Waldwasserläufer
Wie zu erwarten und völlig im Zeitplan haben die vier Jungstörche in der ersten Juliwoche ihren Jungfernflug gestartet. Los ging es am 3. Juli, als sich die beiden mutigsten des Quartetts nacheinander vom Nest stürzten, um zu einem gerade abgeernteten Getreidefeld in ca. 500 m Entfernung vom Nest zu segeln. Nach einem nicht allzu weiten Spaziergang auf dem Acker ging’s nach einer halben Stunde wieder zurück auf’s Nest.
Der dritte Jungstorch absolvierte seinen Erstflug einen Tag später und erst nach vielen nervös abgebrochenen Startversuchen. Erst als das Storchenweibchen mehrfach das Nest umkreiste, wagte er den Absprung und folgte seiner Mutter.
Den Erstflug des vierten Jungstorches konnten wir nicht beobachten, aber am 6. Juli war das Nest leer und alle vier Jungstörche standen dösend im Gelände nahe des Nestes.

An den Folgetagen war das Quartett stets gemeinsam zu beobachten. Anfangs häufig noch auf dem Nest, später bei der Futtersuche auf den Acker- und Grünlandflächen der Umgebung, oftmals auch in Begleitung der Elternstörche. Die Wasserflächen der Landbachaue wurden nur sporadisch und dann nur zur Abkühlung aufgesucht. Das Nest wurde schließlich nur noch zur Übernachtung genutzt, auch von den Elternstörchen, die vor Einbruch der Dunkelheit als letzte das Nest anflogen. Nach der Landung der Eltern gab’s stets noch eine Fütterung der mächtig und weit hörbar bettelnden Jungstörche.
Ab dem 19. Juli kamen nur noch zwei der Jungstörche (und die beiden Elternstörche) zur Übernachtung auf das Nest. Auch tagsüber war das Jungstorch-Quartett nicht mehr vereint zu sehen. Zwei der Jungen hatten sich offensichtlich schon vom Familienverband abgenabelt und vagabundierten nun, wahrscheinlich zusammen mit anderen Jungstörchen, in der Region herum, bevor sie ihre erste Reise zur Überwinterung in den Süden starten. Am Abend des letzten Julitages kehrte dann nur noch ein Jungstorch mit dem Elternpaar auf das Nest zurück. Eine Fütterung durch die Eltern erfolgte nicht mehr, sodass der letzte Nesthocker sehr bald auch verschwinden wird.
Auch der Jungstorch aus der neuen Baumbrut nördlich des Erlensees war im zweiten Monatsdrittel flügge geworden. Anders als bei der Verwandtschaft in der Landbachaue kehrte er von Anfang an nur noch zur Übernachtung, zusammen mit den Eltern, auf sein Nest zurück.

Die teilweise heftigen Niederschläge im Juli sorgten für stark schwankende Wasserstände in der Aue und die immer wieder trocken gefallenen Schlammränder und -flächen wurden häufig von Limikolen besucht. Ständig zu sehen waren einige Waldwasserläufer, vereinzelt Bruchwasserläufer und auch die scheue Bekassine ließ sich gelegentlich blicken. Besonders erfreulich ist die Beobachtung eines jungen Flussregenpfeifers Anfang Juli. Demnach waren die seit Frühjahr ständig zu beobachtenden Elternvögel mit ihrer Brut erfolgreich.

Sicht- bzw. hörbaren Bruterfolg gab’s u. a. auch bei den Neuntötern, den Staren, den Wacholderdrosseln, den Pirolen, den Teichrohrsängern und beim Grünspecht, dem NABU Vogel des Jahres 2014.

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