Freitag, 30. September 2016

Der September in der Landbachaue

01 Mäuse- und Insektenjagd
Fotos: Willi Benz – Mäuse- und Insektenjagd
02 Ruhepause
Ruhepause
03 Rundflug
Rundflug
04 Letzter Abend vor der Abreise
Letzter Abend vor der Abreise
Mit dem September kehrte für das Weißstorchpaar in der Landbachaue Ruhe ein. Der Nachwuchs war ja bereits Anfang August abgereist und die Ende August in der Aue rastenden Zugstörche aus dem Norden hatten ihre Reise in den Süden fortgesetzt. Blieb jetzt also genügend Zeit und Ruhe für das Brutpaar, die Gefiedermauser abzuschließen und die Energiespeicher aufzufüllen. Bei der Nahrungssuche konzentrierten sich die Störche auf das Erbeuten von Mäusen und Insekten auf den Grünlandflächen um die Landbachaue, längere Ruhepausen wurden durchweg dösend und gefiederpflegend im Gelände um die Wasserflächen verbracht. Mindestens einmal täglich wurde die Thermik des strahlenden Septemberwetters zu einem längeren Rundflug über der Aue genutzt. Die beiden Störche stiegen dann fast ohne einen Flügelschlag bis in Höhen, in den sie mit bloßem Auge kaum noch zu sehen waren.
Am 14. September, fünf Tage später als im Vorjahr 2015 und bei noch sommerlichem Wetter war es dann soweit: Das Storchenpaar verließ gemeinsam das Brutgebiet und reiste in sein Winterquartier ab. Die gemeinsame Abreise, nunmehr die vierte in Folge, wurde bei diesem Paar offensichtlich zur Gewohnheit. Üblicherweise reist bei den Weißstörchen das Weibchen vor dem männlichen Partner ab, der meist noch für einige Zeit im Brutgebiet verbleibt. Bleibt jetzt auf eine Rückkehr des Storchenpaares im nächsten Jahr zu warten und hoffen, das wäre dann das siebte Jahr dieses Brutpaares, das in den bisherigen sechs Jahren 21 Junge aufgezogen hat.
05 Niedriger Wasserstand
Niedriger Wasserstand
Durch die sommerliche Witterung und die fehlenden Niederschläge fiel im September der Wasserstand in der Landbachaue und immer mehr Schlammflächen kamen zutage, ein Eldorado für die durchziehenden Watvögel, die – wie auch die heimischen Wasserrallen – jetzt hier ausgiebig Nahrung fanden. Den ganzen Monat über waren neben Waldwasserläufern und vereinzelten Alpenstrandläufern vor allem Bekassinen-Trupps mit zeitweise über zehn Vögeln zu beobachten. Gesellschaft leisteten dabei die zur Überwinterung in die Aue zurückgekehrten Krickenten, die zu dieser Jahreszeit allerdings noch im sogenannten braungrauen „Schlichtkleid“ sind und daher noch weniger auffallen. Wesentlich auffälliger sind dagegen die ebenfalls zur Überwinterung in der Landbachaue eintreffenden Silberreiher, von denen zum Monatsende bereits über zehn Exemplare am angestammten Schlafplatz zu sichten waren.
Besonders gut waren im September in der Landbachaue Greifvögel zu beobachten, insbesondere die täglich am Himmel kreisenden Mäusebussarde und Rotmilane waren nicht zu übersehen. Zum Monatsende waren es an manchen Tagen über 20 Bussarde und über 15 Rotmilane, sogenannte „Teilzeiher“ auf ihrer nicht allzu weiten Reise in die südlicheren Überwinterungsgebiete. Wesentlich weniger waren hingegen Rohrweihe und Baumfalke zu sichten. Auch diese beiden Greifarten werden die Landbachaue bald verlassen, als Langstreckenzieher aber zur Überwinterung bis nach Afrika fliegen.
06 Bekassinen
Bekassinen
07 Alpenstrandläufer
Alpenstrandläufer
08 Wasserralle
Wasserralle
09 Krickenten
Krickenten
10 Silberreiher
Silberreiher
11 Ziehende Rotmilane
Ziehende Rotmilane
12 Rastender Mäusebussard
Rastender Mäusebussard
13 Jagende Rohrweihe
Jagende Rohrweihe
14 Baumfalke mit erbeuteter Libelle
Baumfalke mit erbeuteter Libelle

Montag, 5. September 2016

Der August in der Landbachaue

Für den im August einsetzenden Zug der Limikolen (Watvögel) kamen die in diesem Monat sinkenden Wasserstände gerade recht. Ständig bei der Nahrungssuche an den trocken fallenden Uferränder waren kleinere Trupps von Bekassinen, Bruchwasserläufern, Waldwasserläufern und Flussuferläufern zu sehen – allesamt bedrohte und besonders geschützte Vogelarten, für die die Landbachaue ein wichtiger Trittstein auf der Reise zu ihren Winterquartieren ist. Sogar ein rein-weißer Löffler, verwandt mit den Ibissen, stattete der Aue im August einen eintägigen Besuch ab. Bereits Ende Juli wurde schon ein Vogel dieser Art von einem anderen Beobachter in der Landbachaue gesichtet.
Auch die Wasserralle, die in der Landbachaue stationär und kein Zugvogel ist und sich dort mit einem kleinen Bestand fest etabliert hat, war den ganzen August über zu hören und gelegentlich auch zu sehen. Besonders erfreulich, dass vor allem Jungvögel zu sichten waren, sodass von Bruterfolgen dieser scheuen Rallenart auszugehen ist.
Bruterfolg gab es auch beim Eisvogel, der bei dem fallenden Wasserstand in den Jungfischbeständen reiche Beute machte. An einem Abend war gut zu beobachten, wie zwei Elternvögel ihre bereits flüggen und lautstark bettelnden Jungen – drei an der Zahl – ausgiebig mit Kleinfischen fütterten.
Ein paar Nummern größer als der Eisvogel ist der Fischadler, ebenfalls ein Liebhaber von Fisch und im August mehrfach über der Aue kreisend. Aus der unterschiedlichen Körperzeichnung war abzuleiten, dass es sich um mindestens zwei verschiedene Vögel handelte.
Im August ständig zu sehen waren die am Himmel kreisenden und rufenden Mäusebussarde, von denen mindestens drei Paare Nachwuchs haben. Diese Greifvogelart hat eine große Farbvarietät, von ganz hell über alle möglichen Scheckungen bis ganz dunkel. Ein besonders helles, fast weißes Exemplar ist im August besonders aufgefallen.
Erwartungsgemäß waren die vier Jungstörche der Landbachaue in den ersten Augusttagen abgereist. Die ersten drei waren am 2. August verschwunden, der vierte dann zwei Tage später. Für die Elternstörche gab es aber nur eine kurze Verschnaufpause, denn ab der Monatsmitte machten täglich Storchentrupps aus dem Norden auf ihrer Reise in die Überwinterungsgebiete in der Landbachaue Station. An manchen Tagen waren es bis zu 60 Adebare, die jeweils für einen Tag rasteten, nach Nahrung und nach einem Schlafplatz suchten. Viel Stress für das Brutpaar, das vor allem keine Übernachtungsgäste auf seinem Nest dulden wollte und daher allabendlich mit der Abwehr der Reisenden beschäftigt war. Die Fremdstörche verteilten sich dann zur Nachtruhe auf die Bäume und die Leitungsmasten in der Aue. Zum Monatsende war der Spuk dann vorbei und die Hausherrschaft  konnte wieder in Ruhe Abkühlung in den Wasserflächen der Landbachaue suchen.
01 Bekassinen
Fotos: Willi Benz - Bekassinen
02 Bruchwasserläufer
Bruchwasserläufer
03 Löffler
Löffler
04 Junge Wasserralle
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05 Eisvogel
Eisvogel
06 Fischadler
Fischadler
07 Heller Mäusebussard
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08 Storchenzug
Storchenzug
11 Brutpaar sucht Abkühlung
Brutpaar sucht Abkühlung

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