Die ungünstigen Lichtverhältnisse im meist grauen Januar erschwerten die Beobachtungen in der freien Natur, insbesondere die kleineren Vogelarten waren auf größere Entfernung kaum zu bestimmen. Nicht zu übersehen waren allerdings die Gänse und Enten im Gebiet, deren Bestandstärken den Beobachtungen des Vormonats Dezember entsprachen. Größere Schwankungen gab es hier lediglich bei den Nilgänsen, deren Anzahl tageweise zwischen 40 und 200 Vögeln schwankte.
Auch Kormorane und Reiher waren den ganzen Januar über in der Landbachaue gut zu sichten. Eine Zählung der Silberreiher an ihrem Schlafplatz in der westlichen Landbachaue ergab zur Monatsmitte mindestens 32 dieser auffälligen weißen Schreitvögel, für die die Aue seit mehreren Jahren zu einem festen Überwinterungsplatz geworden ist.
Interessant waren die Beobachtungen einzelner Mäusebussarde, die sich im Januar offensichtlich verstärkt auf die Maulwurfjagd spezialisiert hatten. Die Greife lauerten bei dieser Jagd solange im Gelände, bis sich Bewegung an einem Maulwurfhügel zeigte. Ein Angriff erfolgte dann zu Fuß und ging auch oft daneben; ersatzweise blieben den Bussarden dann aber manchmal einige Regenwürmer, die von den Maulwürfen mit der Erde an die Oberfläche transportiert wurden.
Wesentlich rasanter verläuft dagegen die Jagd der Sperber, von denen seit längerem ein Paar ständig in der Landbachaue zu beobachten ist. Die Angriffe dieser Greife galten im Januar überwiegend den Wacholderdrosseln, die in großen Schwärmen auf den Weideflächen nach Nahrung suchten und dort Beute der jagenden Sperber wurden.
Erfreulich war im Januar die mehrfache Sichtung von Kolkraben in der Landbachaue. Ein beobachtetes balzendes Paar lässt vielleicht auf eine Brut dieser fast ausgerotteten Vogelart im Gebiet der Landbachaue hoffen.
Abweichend von den Vorjahren tauchten in diesem Januar schon die ersten Weißstörche in der Landbachaue auf. Bereits am 10. Januar kreiste ein Storch über der Aue, flog dann allerdings ohne zu landen in südlicher Richtung weiter. Zwei Tage später tauchte ein weiterer Storch in der Aue auf und ging im Gelände der westlichen Wasserflächen auf intensive Nahrungssuche. Dieser Storch war am rechten Bein beringt, war allerdings aufgrund der abweichenden Ringnummer nicht das abgestammte Brutweibchen der Landbachaue, das ebenfalls am rechten Bein beringt ist. Am nächsten Tag war dieser Storch wieder weiter gereist.
Am 25. Januar traf ein weiterer Storch in der Landbachaue ein. Anhand der Ringnummer konnte festgestellt werden, dass es der männliche Brutstorch auf dem Baumnest in der benachbarten Hainlache ist - ein alter Bekannter, der schon 2014 auf einem Baumnest nördlich des Erlensees (Pfungstädter Moor) und ab 2015 auf einem Baumnest in der Hainlache mit seiner Partnerin bisher insgesamt vier erfolgreiche Bruten absolviert hat.
Einen Tag später, und damit sechs Tage früher als im Vorjahr 2017, kehrte dann der männliche Brutstorch der Landbachaue aus seinem Winterquartier zurück und belegte sofort sein Nest auf dem Gittermast des NABU Pfungstadt. Bei diesem Rückkehrer waren in den ersten beiden Tagen vor allem Ausruhen und Nahrungssuche angesagt, ab dem dritten Tag ging es dann an erste Bau- und Ausbesserungsarbeiten am Nest - wohl schon in Erwartung der Rückkehr seines Weibchens, mit dem er dann hoffentlich in die achte gemeinsame Brutsaison starten wird.