Freitag, 30. Juni 2017

Der Juni in der Landbachaue


01 Wassermangel
Fotos: Willi Benz – Wassermangel
02 Toter Wildkarpfen
Toter Wildkarpfen
03 Schwarzmilan
Schwarzmilan
04 Rotmilan
Rotmilan
05 Krähenattacke
Krähenattacke
06 Baumfalke
Baumfalke
07 Zwergtaucher
Zwergtaucher
08 Stockentennachwuchs
Stockentennachwuchs
09 Juveniler Flussregenpfeifer
Juveniler Flussregenpfeifer
10 Junger Grünspecht
Junger Grünspecht
12 Rauchschwalben
Rauchschwalben
13 Getreideernte
Getreideernte
14 Schattenspender
Schattenspender
15 Relaxte Jungstörche
Relaxte Jungstörche
16 Artenvielfalt in der Aue - Reh, Graureiher und Kiebitze
Artenvielfalt in der Aue – Reh, Graureiher und Kiebitze
Der heiße und niederschlagsarme Juni ließ die Wasserflächen im westlichen Teil der Landbachaue stark schrumpfen und teilweise auch trocken fallen. Der extrem niedrige Wasserstand hatte einige Opfer im Bestand der Wildkarpfen gekostet. Mindestens fünf verendete kapitale Fische dieser Art, die in ihrer reproduzierenden Wildform in Deutschland nur noch im hessischen Rhein und seinen Zuflüssen existiert, waren bis Monatsende zu sichten. Schade nicht nur um diese Fische, sondern auch um ihren Laich und ihre Jungfische, die mit in die Nahrungskette (u. a. für den Eisvogel) und das etablierte Ökosystem in der Landbachaue gehören.
Die Fischkadaver lockten vor allem Schwarzmilane, Rotmilane und Rabenkrähen an. Regelrechte Kämpfe um die Fischreste waren zu beobachten, insbesondere die Krähen versuchten immer wieder den weitaus größeren und stärkeren Greifen die willkommene Beute streitig zu machen.
Erfreulich waren im Juni vereinzelte Sichtungen von Baumfalken. Diese hübsch gezeichnete kleine Falkenart ist auf die Jagd auf größere Insektem, vor allem Libellen, spezialisiert und zeigt dabei spektakuläre Flugmanöver über den Wasserflächen. An einem Juniabend wirbelten gleich vier Baumfalken durch den westlichen Teil der Aue, leider war aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit nicht festzustellen, ob bereits diesjährige Jungvögel darunter waren.
Ebenfalls erfreulich war die Beobachtung, dass sich im Juni wieder mal zwei Zwergtaucher in der Landbachaue sehen ließen. Diese kleine Taucherart war in den zurück liegenden Jahre ständig in der Aue zu sehen und hatte dort auch erfolgreich gebrütet.
Bei den Stockenten war bis Ende Juni ein erschreckend geringer Bruterfolg zu verzeichnen. Zu zählen waren lediglich drei Stockenten mit ihren insgesamt 17 Entenküken – viel zu wenig für die Erhaltung dieser bisher häufigsten Entenart und eine Rechtfertigung, dass die Stockente hinsichtlich ihrer Gefährdung in die Vorwarnliste aufgenommen wurde.
Eine, allerdings heimlich erhoffte Überraschung lieferten die Flussregenpfeifer, die das ganze Frühjahr über in der Landbachaue zu beobachten waren. Ende Juni ließen sich, neben den Elternvögeln, zwei Jungvögel dieser kleinen Regenpfeiferart sichten.
Weniger Überraschung bot der zahlreiche Grünspechtnachwuchs, der im Juni mit den Elternvögeln oft lautstark auf Nahrungssuche war. Von dieser häufigen Spechtart, die gerne am Boden nach Ameisen und anderen Insekten sucht, gibt es in der Landbachaue einen recht stabilen Bestand.
Im Juni wurde auch die erste Brut der als gefährdet eingestuften Rauchschwalben flügge. Erfreuliche viele Jungschwalben konnten bei der Fütterung, die sowohl im Flug als auch auf den Weidenzäunen erfolgt, gezählt werden. Diese Schwalbenart findet derzeit noch ausreichend Brutplätze in den landwirtschaftlichen Gehöften rund um die Aue.
Die im Juni anlaufende Getreideernte gehört immer zu den Highlights im Lauf des Weißstorchjahrs. Gerade die ersten abgeernteten Stoppeläcker locken die Adebare aus der näheren und weiteren Umgebung magisch an und man konnte die Störche gut bei der Jagd nach ihrer Lieblingsbeute, Mäuse, beobachten. An manchen Tagen waren bis zu 70 Störche auf einem einzigen Acker zu sichten, darunter auch das Brutpaar der Landbachaue, das aber immer sein Nest mit den beiden bis zum Monatsende noch nicht flüggen Jungen im Auge behielt. An den allzu heißen Tagen wurden die beiden Jungstörche nicht nur mit Nahrung und Wasser versorgt, ein Elternstorch sorgte dann fast immer für einigermaßen Schatten für den Nachwuchs, der im fortgeschrittenen Jungstorchalter allerdings gut mit Hitze zurecht kommt. Vielleicht eine etwas übertriebene Fürsorglichkeit des Brutpaares, das ja im Mai ein Küken, vermutlich durch einen Fremdstorchangriff, verloren hatte und den verbleibenden Nachwuchs keinem Risiko aussetzen wollte.

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